Willkommen in der Kurklinik

Hier kann man hin, wenn man keine Kur bewilligt kriegt.
In der bereits seit 1996 geschlossenen Klinik wurde mysteriöserweise sämtliches Inventar zurückgelassen.

Im Café müsste nur mal aufgeräumt werden, Stühle, Tische, Theke, Schränke, Lampen – alles noch da. Allerdings sollte man den Blick nicht zur Decke richten.

First Class-Patientenunterkunft. Stoffbespannte Wände, fantastischer Blick vom Balkon. Fast möchte man sich einmieten, kann kaum glauben, dass die Räumlichkeiten seit über 20 Jahren ungenutzt sind. Beim zweiten Blick fallen einem dann Röhrenfernseher und ausgebleichte Bilder an den Wänden auf. Wasserschäden an Wänden und Decken auch in den unteren Stockwerken, vielleicht von Zerstörern hervorgerufen, die alle Fenster und Türen aufrissen.

Als ob ein Patient randaliert hätte und nur mal schnell sauber gemacht werden müsste. Nur dass die Lampen überm Bett fehlen.

Überall ist Vandalismus erkennbar.

Im Treppenhaus hat jemand was verloren.

Bürotrakt. Sämtliche Papiere scheinen hier geblieben zu sein. Auch sensible Patientendaten. Da stockt der Atem.

Der Kalender ist von 1997.

Nebenan ein gemütlich wirkendes Dachkämmerchen. Mehrere halbelektrische Schreibmaschinen. Alles hiergeblieben. Und inzwischen verwüstet.

Offenbar wurde versucht, Schadensbegrenzung vorzunehmen, indem man kaputte Fensterscheiben vernagelte. In diesem großen hellen Raum finden sich auch Stapel alter Prospekte der Klinik.

Das Treppenhaus zum obersten Stock geschwärzt.

Brandschäden. Weit fortgeschrittene Zerstörung.

Wunderbarer Blick.

Wieder unten. Kurz gehen wir raus, um frische Luft zu schöpfen.
Gleich neben dem Café das Kurschwimmbad.

Das funktionstüchtig wirkende Kurschwimmbad.

Hinterm Café die Großküche. Sogar ein Kaffeevollautomat für gastronomische Zwecke steht noch da. Allerdings keine Küchengerätschaften oder Geschirr, das hat wohl schon jemand mitgehen lassen.

Wirtschaftsraum nebenan. Wir rätseln über die Funktion des Gerätes in der Bildmitte. Unten kann eine Schüssel eingehängt werden. Vielleicht ein Profi-Rührgerät?

Großer Doppelbackofen. Rechts steckt noch eine Küchenrolle in der Halterung.

Aus dem alten Klinikprospekt: Weinstübchen im Souterrain.

Jetzt ist es dort stockfinster wegen zugenagelter Fenster. Alle Handytaschenlampen leuchten.

Tatsächlich fängt es auch draußen langsam zu dunkeln an. Uns wird klamm zumute in der schimmligfeuchten Kelleratmosphäre. Für heute reicht es. Aber es gibt mehr zu entdecken. Vielleicht schaffen wir es nochmal dorthin.

3 Gedanken zu „Willkommen in der Kurklinik

  1. so schöne Bilder! Die skurrilen Szenen regen an zum Fabulieren , das Bild „überall ist Vandalismus….“ mutet wie eine „Textile Gestaltung“ an. So schön …

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