
Ohne Führer und langwierigen Transport die unmittelbare Umgebung von Baracoa zu Fuss erkunden. Ziel: Parque Majayara. Dafür hinterm Stadion ca. 1,5 km zwischen Strand und Fluss bis ungefähr zur Kurve laufen.

Auf der Suche nach einem ebenfalls vom Hurrikan halbzerstörten Bootssteg halten wir uns nah beim Fluss, üppige Vegetation, ein bisschen wertvoller Schatten. Hier unbekannte Frucht – vielleicht Guave?

Bootsstation wie im Traum. Sogar mit Wartehäuschen. Noch vier weitere Leute steigen mit ein, das Bötchen ist voll besetzt. Mit ruhigen Schlägen rudert der sonnengegerbte Fährmann zum anderen Ufer, lebhaft wird auf uns eingeredet: Er da ist ein Indio und da vorn in den Schilfhütten wohnen lauter Indios. – Sie lachen und ich zeige freundlichen Unglauben.

Ganz hinten stiegen alle aus… die vielen wackligen Bretter lang bis zum festen Boden.

Durchs gepflegt wirkende Dorf zum Infocenter. Touristen zahlen 5 CUC/Person Parkeintritt.

Zuerst hoch auf den Mirador. Sehr steil. Dieser junge Mann hat denselben Weg wie wir und ist sich noch nicht sicher, ob wir ihm als Guide folgen werden, er erzählt schon mal über die Gegend.

Zum Beispiel, dass der gepflasterte Weg vor Urzeiten von den Spaniern angelegt wurde.

Er führt uns zum Haus eines französischen Malers, von dem aus führt eine in die Klippen gehauene Aussichtslaube. Durch halbgeöffnete Holzjalousien linse ich auf eine Staffelei mit angefangenem Werk und denke, welch schönen Ort der Mensch sich hier geschaffen hat.
Eine Gruppe wichtiger Franzosen trifft ein, macht auffällig viele Fotos vom Stein hinter der Palme, auf dem steht: 20.1.2019 Patrick. Und genau dort ist das Grab des vor kurzem gestorbenen Malers. Oh – er ist nun wohl im Paradies.
Wir ziehen weiter, hinab zum Strand.

Bei diesem Anblick fällt mir idiotischerweise das Game „Lost Islands“ ein, wo Schiffbrüchige sich zurechtfinden müssen. Was für Assoziationen man hat.

Eine Reihe Häuser mit Wellblech- oder Palmendach am Wegrand und dazugehöriges Nutzvieh.

Hier muss ich an eine Fototapete denken. Das glaubt doch keiner. Da unten leuchtet blau der Strand.

Sehr starke Strömung, schwimmen kann man dort nicht, nur mal eintauchen.

Auf dem Weg zu den Höhlen müssen wir heftig werden, um einen recht aufdringlichen Möchtegern-Guide abzuwehren, der mit einem Plastikkärtchen herumfuchtelt und behauptet, die Höhlen dürfe man nicht allein besuchen. Zum Glück verschwindet er tatsächlich.

Durch schattiges Gehölz von einer staunenswerten Höhle zu nächsten, sehr erholsam und erfrischend.

Mit dem Fährboot geht es wieder zum anderen Ufer zurück. Unzählige kleine und grosse Krabben am Strand, die blitzschnell in ihre Löcher abtauchen, wenn man zu nahe kommt.
Der Rückweg zwischen Strand und Fluss mühsam, wir sind geschafft. Beim Kiosk mit der Kolumbusstatue gibt es kein Agua, nur Bier, Rum und Limonade, von der schaffe ich ein paar Schluck… wie herrlich kalt, aber dann doch zu süss.
Insgesamt 26.000 Schritte oder 17,9 km, das ist ausserordentlich und Rekord!