Schlamm

Der Weg zum Liebesgrund hinunter hat sich in rieselnde Pfützen verwandelt. Ich hüpfe mal hierhin, mal dorthin, aber egal, morastige Klumpen kleben an den Schuhen.
Milde Luft im windgeschützten Tal, keine weitere Menschenseele ist zu sehen. In dieser Jahreszeit fallen mir die knorrigen Baumwurzeln am Wegrand besonders auf.

Bestimmt hausen Trolle und Gnome in den Wurzelhöhlen.

Etwas weiter liegen frisch geschlagene Bäume. Einer ist vollständig mit Efeu bewachsen.

Efeubeere, schon erstaunlich, wie frisch die ganze Pflanze mitten im Winter.

Beim Wäldchen kontrastiert das Knallorange der frischen Baumstümpfe besonders stark mit den ansonsten herrschenden gedämpften Grautönen.

Ich nehme den Weg zum Hölzchensee, der Wind wird stärker. Betreten des Eises auf eigene Gefahr steht da. Tatsächlich bedeckt immer noch eine milchige Eisfläche das Wasser.

Eisspiegel.


Ast im Eis.

Blasiges Eis.

Eisfreie Oder

Tote Katze auf dem Weg zum Kanal, wohlgenährt, ohne sichtbare Verletzung und geradezu frisch liegt sie am Wegrand. Stunden später immer noch. Ist es den Leuten hier egal, was vor ihrer Tür liegt? Sind sie heute noch nicht vor ihre Tür getreten? Lebt hier überhaupt noch wer?
Keine einzige Eisscholle am Kanal. Aber durch den Wind viele gefühlte Minusgrade.



Frachter am Bollwerk.



Beim Aufräumen im Garten: ach ja, hier standen die Andenbeeren.

Kabellos vergessen

Die letzten Kilometer ausdauernd mit Eipott nach Wifi gefahndet. In Freienwalde offenes Netz gefunden, gut zu wissen, aber nicht gerade nah dran an einem der letzten DSL-losen Orte der Republik.
Steinhart gefrorener Boden, schneegrauer Himmel, die Oder vereist. Am Dorfeingang zieht einer sein Pferd hinter sich her. Viele leerstehende verfallene einstöckige Häuschen fallen mir heute besonders auf, dabei sind sie schon lange in diesem Zustand. Trübes kaltes Wetter schlägt auf die Stimmung. In dieser Jahreszeit wirkt die Gegend wie vergessen.

Im Garten die Sonnenblumen vom vorigen Jahr. Morgen kommt das Gestrüpp weg.

Die alte Badewanne an der Scheune gefroren bis zum Grund, zwei Walnüsse obenauf.

Eine Reihe prima Feldsalat, Überraschung! Im Herbst noch ausgesät extra für einen Tag wie heute. Danke, Kapuzina, klopf dir auf die Schulter!