Eisfreie Oder

Tote Katze auf dem Weg zum Kanal, wohlgenährt, ohne sichtbare Verletzung und geradezu frisch liegt sie am Wegrand. Stunden später immer noch. Ist es den Leuten hier egal, was vor ihrer Tür liegt? Sind sie heute noch nicht vor ihre Tür getreten? Lebt hier überhaupt noch wer?
Keine einzige Eisscholle am Kanal. Aber durch den Wind viele gefühlte Minusgrade.



Frachter am Bollwerk.



Beim Aufräumen im Garten: ach ja, hier standen die Andenbeeren.

Kleine Radtour

Am Stolper Loch kommt ein junger Mann angeradelt, geht entschlossenen Schrittes auf den verrotteten Bootssteg, ich weiche leicht zur Seite, er sagt „Der letzte warme Tag, da muss man nochmal rein“, zieht sich in Nullkommanix aus und springt mit Hechtsprung ins Wasser. Ich bin beeindruckt.

Ob es wirklich der letzte Sommertag war? Tatsächlich habe ich mir noch einen leichten Sonnenbrand im Genick zugezogen.

Seerosen.

Weide mit Ast im Wasser.

Rote Libelle.

Und auf dem Rückweg wieder ein Frachtkahn. Vielleicht eröffne ich mal eine Sammlung „Frachter auf der Oder“.

Aus Bydgoszcz (Bromberg).

Die erste Maus…

… in der Falle, ob der Winter wirklich hart wird?

An der Oder jedenfalls noch sanfter Sommer. Wie eine unwirklich schöne Kulisse, durchbrochen von beissend scharfem Geruch. Ist es Dünger oder eine bestimmte Pflanze, keine Ahnung, es umwabert mich den ganzen Deich lang. Links und rechts lautstarke Kuhherden. Eine steht direkt auf dem Weg. Mit klopfendem Herzen trete ich die Pedale etwas zögernder. As ich das Tier erreiche, macht es einen Satz zur Seite. Ich stoppe, drehe mich um, die Kuh und ich glotzen uns an. Das war’s, weiter passiert nichts.

Unten an der Oder.

Blüte zwischen den Steinen.

Ähnelt stark dem Alant in meinem Garten, aber wird wohl was anderes sein.

Altweibersommer.

Ein polnischer Frachter schippert flott an mir vorbei.

Odratrans aus Breslau.

Am Deich blüht es schön. Viel Schafgarbe.

Angeregt von Jule hab ich mir einen Sprachlehrgang für Polnisch angeschafft. Schon das Alphabet scheint erstmal kompliziert, aber sie meint, nach ein paar Übungen fällt die Aussprache nicht mehr schwer.

Möhrenringe & Muscheln

An der Oder bei Hohensaaten ist der Sand weich und weiss. Hanna stapft bis zu den Knien ins Wasser und findet eine geschlossene Muschel nach der anderen. Emma hockt am Ufer und ordnet die Fundstücke hübsch an.


Lebende Muscheln, keine Ahnung, ob diese Sorte schmeckt. Oder kann man alle Muscheln essen? Wir nehmen sie vorsichtshalber nicht mit.

Es ist ein schönes Plätzchen, an dem wir einiges entdecken.

Zum Beispiel diese blühende Pflanze im Sand.

Das verfallene Haus kurz vor der Schleuse besuchen wir auch. Es ist inzwischen so stark eingestürzt, dass nur noch die Kellerräume betretbar sind.

Hanna durchforscht den Keller.

Königskerzen vor Frachter an der Oder in Hohensaaten.

Die Kinder stecken voller Ideen.

Emma mit selbstgebastelten Möhrenringen.

Zuhause ernten sie Möhren und dann raspeln wir die mit der Flotten Minna, dass uns die Möhrenstückchen um die Ohren fliegen. Möhrensalat, Möhrenkuchen. Alles lecker. Und Emma fegt hinterher die Küche aus.


Sie hat wieder toll geholfen.

Schrottfrachter

Einige Ausflügler begegneten mir am Kanal auf dem Weg nach Stolzenhagen. Darunter mit Helm und Rennradoutfit wie ein einziger Luftzug vorbeirauschende, aber auch gemütlich quatschende Großelterngruppen auf holprigen Drahteseln und Familien mit Kindern – die mich daran erinnern, wie ich mit meinem Sprössling früher oft hier langradelte, uff, das scheint mir lange her, gerade wird mir so wehmütig zumute.

Riesendistel am Kanal, zum Vergleich mein Fuss Grösse 37.

Plötzlich ganz nah einer der extrem langen polnischen Schrottfrachter, ‚Bydgoszcz‘ steht drauf, der fährt dann wohl nach Bromberg.