Heisser Sand

Allein und zu heiss für alles. Länger mit dem Solarbaukasten rumgespielt, ohne was Vernünftiges zustande zu bringen und in alten Kraut und Rüben-Heften gelesen. Erst gegen Abend in Schwung gekommen – und wie: Fenster geputzt, gewischt, dabei eine interessante Doku über das Leben der Ameisen gehört, dann raus in den Garten.
– Heute ist Feiertag, da wird nicht gearbeitet, ruft der alte Nachbar zur Begrüßung.
– Ich arbeite gar nicht, ich pflanz nur schnell die Kürbisse in die Erde. Bis zur Lindenstrasse sollen die drin sein.
– Ach, Lindenstrasse gucken Sie, na, wir gucken immer Verbotene Liebe, sagt seine Frau. Sie kann so herrlich laut lachen, beide sind bester Laune.

Grüne Raupe nagt an meiner Veronika.

Akelei.

Wo ich hacke, ist nur heisser Sand und Staub.
Als ich das Gurkenbeet vorbereite, informiert mich der andere Nachbar, dass seine Edeltannen von Schädlingen befallen sind, die Nadeln fallen alle ab und er wird heute noch alle kranken Zweige abschneiden und eine Tanne ganz verbrennen. Er steht da mit seinem Söhnchen und beide sehen ganz ernst und hilflos aus. Seine Edeltannen sind mir eigentlich egal, aber ich gehe zum Zaun, bin interessiert und lasse mir die kranken Bäumchen zeigen. Naja, wegen der Nachbarschaft.

Brennesseln…

am Gartenzaun erfreuen den Nachbarn kaum. Deshalb die dicken Handschuhe an und rausgerissen, was das Zeug hält. Im Halbschatten riesige fleischige makellose Löwenzahnblätter dazwischen, wunderschön, aber alles weg jetzt. Stattdessen weitere Farne dazwischengesetzt, vielleicht verdrängen die das Kraut.
Dem Nachbarn haben die Vögel die frühen Kirschen weggefressen, zur Rache liegt er mit Luftgewehr auf der Lauer und zeigt: „Da auf dem Kompost liegen sie.“ Ich sehe zwei kleine Vogelkörper.

Akelei im Mohn.

Kleine Spinne im Grashalm.

Würmer wie Kot und Blattläuse

Auf den ersten Blick scheint alles nur etwas wucheriger geworden zu sein in den drei Tagen, die ich fort war. Ich seh dann, dass der Sturm einen Pfahl des Brombeerrankengerüsts umgepustet und einige Ranken abgeknickt hat. Das lässt sich noch schnell reparieren.

Die Salbeiknospen – schön. Mein Blick wandert tiefer und dann…

Blattläuse, die ewige Pest. Am Kirschbaum sind sie auch wieder. Mal mit Schmierseife probieren, damit die neuen Triebe besser wachsen.

Auf den Luftzwiebeln liegt so etwas wie Kot. Kot mit vielen kleinen Beinchen. Eklige Würmer, die schon ordentlich am Lauch geknabbert haben. Ich schnippse sie leicht runter. Kein Foto gemacht, schade eigentlich.

Türkische Mohnknospe, woran erinnert mich das bloss 😉

Die Akeleien wie zwei Gaukler.
Lupinen und Lilien fangen an zu blühen.

Flieder vom Winde verweht

Die Tonnen sind schon lange voll, den Wind hast du auf zu hohe Stufe gestellt und das Festival gestern in Angermünde eiskalt ins Wasser fallen lassen, oh Wettergott, mach’s doch etwas milder!

Den Flieder regnet’s zu Boden.

Dicker grüner Käfer auf Rhabarberblüte.

Wie aus dem Bilderbuch.

In der Scheune wurde endlich auch die Dachluke wieder verglast, nachdem es monatelang reinregnete.

Luftig genug ist es hier auf jeden Fall.