Hochwassertourist

„Die Biber sind es, die fressen die Deiche kaputt, alles Quatsch“, sagt der Nachbar etwas zusammenhanglos, als ich ihm ein paar Eier abkaufe und wir übers Hochwasser reden. Ich habe den Verdacht, er hält nicht viel vom Nationalpark.

Das Naturschauspiel muss besichtigt werden, es geht los. Ein paar Kilometer nördlich sind Polder geflutet worden, neu entstandene Seen, die bis zu sechs Wochen stehen bleiben. Hinter Schwedt über die Grenze, hier ist man hautnah dabei.


Auenlandschaft im Wasser, Libellen, Vogelstimmen, paradiesisch, unwirklich anmutend.


Auf polnischer Seite keine schützenden Deiche.


In Krajnik Dolny steht das Wasser bis an die Häuser.


Plötzlicher Hunger, man sitzt direkt an der Sandsackfront, futtert fette Bratwurst und denkt: ich bin ein Hochwassertourist. Hinterher Magenbeschwerden.


Auf dem Rückweg noch Abstecher zum früheren Fährhaus in Bielinek.

Nicht unanstrengend, diese Tour über kleine Rumpelwege in grosser Hitze und mit leicht verdorbenem Magen. Frischer Pfefferminztee hat die Sache beruhigt, anschliessend noch eine Runde Beetehacken.

2 Gedanken zu „Hochwassertourist

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