Ewige Jagd

Den neuerlichen Versorgungsengpass wegen Restriktionen der USA spüren auch wir Touristen, zum Beispiel im öffentlichen Nahverkehr. Es scheint, dass in Havanna wegen Benzinmangel noch weniger Busse als vor einem Jahr fahren. In der Innenstadt werden die Warteschlangen an den Busstopps unübersichtlich lang, ewiges Beine-in-den-Bauch-stehen, da – der Bus hält woanders, konfuses Gerenne, und hat man es endlich bis zur Bustür geschafft, bekommt man eine Ahnung davon, wie es sein muss, zerquetscht zu werden.
Die Buspläne selbst sind weiterhin chaotisch, von Uhrzeiten ganz zu schweigen. Trotzdem ist M.s Ehrgeiz, alle Wege in Havanna mit Öffis zu fahren, zwar stressig aber fast immer erfolgreich – doch nach langer vergeblicher Suche nach Verbindungsbus zur gelben Linie gaben wir nun zum ersten Mal auf und nahmen ein Taxi. Wir können es uns aussuchen, für die Bevölkerung ist es tagtäglich sehr schlimm.

Das Büro von Viazul für Inlandfahrten ist zum zentralen Busbahnhof am Platz der Revolution gewechselt. Eine Fahrkarte nach Santa Clara zu kaufen verschieben wir erstmal, die Menschenmengen bei Viazul und schleppendstes Vorankommen versprechen mehrstündige Wartezeit.

„Nieder mit der Tyrannei“ ist das Wandgemälde betitelt. Doch Ersticken in Formalitäten und ewiges Warten auf etwas so Selbstverständliches wie eine Inlandfahrkarte hat selbst tyrannische Züge.

Auffallend prächtige Bauten irgendwo beim Univiertel.

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