Komplett in den Anfangsjahren des real existierenden Sozialismus gebaut. Nur junge Arbeitskräfte durften in den 1950er Jahren in die Stadt ziehen, deren Wohnungen damals zum gehobenen Standard gehörten. Zur Zeit werden wegen starker Schrumpfung der Bevölkerung ausserhalb des Stadtzentrums ganze Wohnblöcke abgerissen. Bei unserem Rundgang am Samstagnachmittag sind nur wenige Bewohner zu sehen.
Eisenhüttenstadt hiess noch bis 1961 Stalinstadt. Wer in Stalinstadt geboren wurde, hat das auch heute im Ausweis stehen, Änderung nicht möglich.
Breite Wohnstrassen mit viel Grün. Hier das Rathaus.
Und Verfall.
Die Schilder am Bahnhof halten nicht, was sie versprechen. Der müde und hungrige Tourist steht vor einem verrammelten Gebäude und kann noch nicht mal pinkeln gehen.
REPLY:
Stalinstadt als Geburtsort wäre okay für dich? Klingt heutzutage wie Spätaussiedler aus russischer Pampa, finde ich. Vor allem im Westen wissen viele gar nicht, wie Eisenhüttenstadt früher hiess.
… stimmt, ich hatte das auch nicht gewusst, ist ja auch schon lange her. Aber „Eisenhüttenstadt“ ist für viel vermutlich auch kein verlockender Name.
Umgangssprachlich ja auch Schrottgorod