Sarajevo Augenblicke


Am Fluss Miljacka eine längere Zeile auffällig gelbgrün getünchter Neubauten, davor ein einzelnes älteres Gebäude.


Mietsgebäude in schwüler Mittagshitze.


Abendliches Idyll.


Abendsonne an Balkon.


Wohnsiedlung oberhalb vom Hotel Grand. Neubau an Kartoffelacker an Moschee.


Bewohnter Raum zwischen Dunkelheit.


Keine Ahnung, was es mit diesen Steinen auf sich hat. Man sieht sie häufig.


Abkürzung über Bahngleise. Der Bahnhof selbst meist wie ausgestorben, nur wenige Züge am Tag. Der meiste Verkehr wohl mit Bussen.

Übrigens sah ich mehrmals Autos ohne Nummernschilder rumfahren. Und ein von vier Uniformierten umzingeltes „erwischtes“. Südöstliche Mentalität, meinte jemand.
Abteilung Sarajevo zwar noch nicht verarbeitet, aber im Blog fürs erste abgeschlossen. Jetzt noch Graphic Novel „Fax für Sarajevo“ und die Interviews in „Rosen für Sarajevo“.

Sarajevo, Nationalmuseum

Das Museum beinhaltet eine Ausstellung vom Krieg. Gegenüber befindet sich die amerikanische Botschaft auf einem sehr grossen Areal, durch meterhohe Mauern gesichert und Tag und Nacht von einer gefühlten Hundertschaft Wächtern bewacht. Fotografieren verboten-Schilder an jeder Ecke. Als M. nachts in weinseliger Laune genau deshalb Foto davon machen will, ertönt ein scharfer Pfiff, ein Wächter mit gezücktem Schiesseisen nähert sich eiligen Schrittes, ein Einheimischer mit gebrochenem Englisch, wie sich herausstellt. Zum Glück kann M. ihn überzeugen, kein Foto gemacht zu haben. Mulmiges Gefühl.


Das Museum ist, wie man sehen kann, stark reparaturbedürftig, auch die Eingangstreppe teils zusammengebrochen.


Mosaik im Treppenhaus, Detail.


Neben Tafeln, die Entstehung und Fortgang des Krieges erläutern, gibt es von den Bürgern bereitgestellte Gegenstände, die damals benutzt wurden. Zum Beispiel eine Sammlung selbstgebauter Öfen mit Kochplatte.


Hinterm Museum ein „Panzerspielplatz“.

Sarajevo, Altstadt, Gräber und Kastell

Keine Namen von Strassen und Plätzen, vier Tage waren zu kurz für alles, obendrein der Laptop nicht mit, weshalb jetzt aufgearbeitet wird.
Viele Bosnier sprechen Deutsch, weil sie während des Krieges hier Asyl fanden. Ich lerne, die politische Lage ist 18 Jahre nach Kriegsende weiterhin verworren, mitten in Bosnien-Herzegowina zweimal die Teilrepublik Srpska, hauptsächlich von Serben bewohnt.


Gang durch die Altstadt. Zwischen Moschee und aus Fördermitteln aufgebauter Bibliothek ein völlig verfallenes, aber bewohntes Haus.


Kriegsruine in der City.


Der Markt im bosnischen Teil von Sarajevo ist Anziehungszentrum für Einheimische und Touristen.


Eine steile Strasse Richtung Kastell.


Kriegsgräber unterhalb des Kastells. Von weiter oben sieht man über die Stadt verteilt mehrere weite weiss wirkende Flächen, ebenfalls Kriegsgräber.


Fast schon beim Kastell.


Angekommen. Im Gegensatz zur Schwüle unten weht ein frisches Lüftchen, der Rundumblick ist fantastisch, hier lässt es sich gut aushalten.

Sarajevo, Stadt der Rosen

Wo während des Krieges Menschen durch Granaten auf der Strasse starben, hinterliess das Spuren, die die Einwohner mit rotem Harz markierten, sie werden Rosen von Sarajevo genannt. Und prachtvollste Rosen blühen zur Zeit in allen Farben an jeder Ecke der Stadt. Darüber hinaus so gut wie nichts ausser Wildkräutern, kaum mal eine andere Sommerblume.

Noch in den verwildertsten Gärten werden Rosen gepflegt.

Auf öffentlichem Gelände fehlen sie fast nie.

Zwischen beschossener Hauswand und neu hochgezogenem Gebäude… Rosen.