Bunkeranlagen im Humboldthain

Pläne für diesen düsteren Januar, in dem man sich unterwegs nirgends aufwärmen kann: Stadterkundungen. Denn selbst M. als Eingeborener kennt ja längst nicht alles, ausserdem verändert sich alles ständig. Also los bei kaltklammen Temperaturen.

Erstes Ziel: die weithin sichtbaren und doch noch nie besuchten Aussichtstürme im Humboldthain.

Fast 200 Stufen hoch. Da steht er, der Klotz von Hochbunker. 1948 wurde versucht, ihn zu sprengen, aber nur die beiden südlichen Flaktürme konnten entfernt werden.
Nach der Pandemie Führung mitmachen.

Nach der Wende entstandene Aussichtsplattform auf der Ruine einer der Flaktürme.

Aussicht. Die Bunkerruinen wurden nach dem Krieg mit Trümmern und Industrieschutt angeschüttet, wodurch die 38m hohe Humboldthöhe entstand.

Hier steht alles. Zum Beispiel, dass der Volkspark Humboldtshain 1869 – 75 nach Entwürfen des ersten Gartendirektors von Berlin angelegt wurde. Gartendirektor, das klingt! Gustav Meyer hiess er.
1941 – 42 dann Errichtung eines Hochbunkers mit vier Flaktürmen und eines Tiefbunkers mit Schutzräumen für ca. 15.000 Personen. Diese Zahl kann man sich nicht wirklich vorstellen und selbst nach Dokus, Berichten und eigenen Bunkerbesichtigungen bekommt man nicht viel mehr als den Hauch einer Ahnung der damaligen Zustände in den Bunkern.

1945 fand die letzte große Zerstörung des Bunkerumfeldes statt durch sinnlose Verteidigung des Bunkers bis in die letzten Kriegstage. Flak ist übrigens die Abkürzung für Flugabwehrkanone.

Winterblüher am Bunker, wie mag er heißen?

Humboldtbrücke. Ein Pärchen aus Dortmund fragt uns, was man in Berlin so besichtigen kann. Tja, von außen eigentlich alles.

Noch ein bisschen an der Panke entlang…

… wo eine Menge Wohnblöcke hochgezogen werden, aber auch noch Reste von Industriekultur stehen…

… mit wandfüllenden Graffitis. Ein eigener Stadtspaziergang, nochmal herkommen.

Installation auf Spielplatz.

Kräftemässig ginge noch mehr, aber kältebedingt streben wir Richtung Gesundbrunnen. Im Zug nach Angermünde gelingt es dann tatsächlich, entspannt im Warmen ein Gebäck zu geniessen.

3 Gedanken zu „Bunkeranlagen im Humboldthain

  1. winter-oder Duftschneeball ist das fragliche Gewächs… schöne Bilder, spannender Ort…:-)

  2. Ja, die Stadtspaziergänge sind das, was bleibt. Vielleicht hat es auch sein Gutes, denn man entdeckt ungeahnte Schätze. Zum Beispiel diese Anlage. Wenn das Wetter ein bisschen mitspielt und im Umfeld ein heißer Kaffee zu haben ist: schöne Unternehmung.

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